Christmas with the Kids: weihnachtliche Geschichten und Spiele in Klasse 5
Unterhaltsame Unterrichtsideen für die letzten Wochen des Jahres
Alle Jahre wieder stehen Weihnachten und die Ferien vor der Tür. Im Advent sind hunderte Veranstaltungen im Terminkalender der Schule. Der Unterricht fällt aus, manchmal sind nur einige Schüler*innen in der Klasse, andere bauen irgendwo eine Bühne oder einen Waffelstand auf. Mit dem Lehrbuch kann und möchte man nun oft nicht so richtig weitermachen, für einen englischen Film sind die Jüngsten oft noch nicht fortgeschritten genug. Manchmal muss man auch Kolleg*innen vertreten, die noch eine zusätzliche Probe mit dem Schulchor durchführen oder mit einer vorweihnachtlichen Erkältung das Bett hüten.
Da würden ein paar Stunden mit spielerischer Vokabelarbeit zu Weihnachts- und Ferienthemen, die die Schüler*innen individuell bearbeiten, schon weiterhelfen. Für diese Momente habe ich immer ein Themenblatt in der Tasche, das gut funktioniert, egal wie weit die Schüler*innen gerade sind. Für die fünfte und sechste Klasse ist es sicher am besten geeignet. Die Arbeit kann am eigenen Tisch, mit Lerntheke oder als Stationenlernen durchgeführt werden.
Wortschatz für eine Weihnachtsgeschichte zusammenstellen
Bei der ersten Aufgabe werden die Schüler*innen aufgefordert, alle Wörter in eine Mindmap zu packen, die sie kennen und die sie für eine weihnachtliche Geschichte gut gebrauchen könnten. Die Wörter selbst müssen nicht unbedingt weihnachtlich sein. Auch “House” und “Milk” können in so einer Geschichte hilfreich sein. Sie können ruhig viele Farben verwenden und die Wörter so anordnen, wie sie für sie naheliegend zusammengehören. Hier wird das Vorwissen aktiviert und das Wortgeflecht im mentalen Lexikon verankert. Den Schüler*innen wird auch klar, wie viele Begriffe sie schon kennen. Neue Wörter können dann im Zusammenhang mit den schon bekannten ihren Platz und ihre Verknüpfung finden.
In einem zweiten Schritt suchen die Schüler*innen im Lehrbuch oder im (elektronischen) Wörterbuch weitere Begriffe, die sie für ihre Geschichte gebrauchen können und die ihnen bisher unbekannt sind. Am besten sollten es zwischen sechs und zwölf Wörter sein. Wer lieber allen Schüler*innen die gleichen Begriffe beibringen möchte, kann hier auch zehn für alle einführen. Wichtig ist, dass sie beim Nachschlagen über die Audiofunktion des elektronischen Wörterbuchs oder das Vorsprechen der Lehrkraft auch früh die Aussprache kennen lernen und die Begriffe einige Male hören und wiederholen. Geschieht das nicht, könnten sie sich möglicherweise eine falsche Aussprache aufgrund des Schriftbilds zusammenreimen und verinnerlichen.
Ich finde es immer wieder aufregend, wenn die Schüler*innen selbst Wörter aussuchen können. Bei vielen wird sofort die Kreativität angeregt und ihnen fallen schnell Geschichten ein, die sie dringend erzählen möchten.
Weihnachtswortschatz vertiefen
In Aufgabe drei malen oder zeichnen die Schüler*innen ein Bild mit einer einzelnen Szene, die in ihrer Geschichte vorkommen soll. Als Erinnerung an ihre Vokabeln schreiben sie die Wörter an so vielen Stellen wie möglich in die Zeichnung hinein. Ein Weihnachtsbaum kann zum Beispiel viele Male das Wort “Tree” in den Nadeln stehen haben. Die Schleife eines Geschenks kann das Wort “Present” in Schreibschrift darstellen. Es können viele Farben eingesetzt werden. So prägen sich Vokabeln auch optisch gut ein und bleiben im visuellen Gedächtnis haften.
Für ihre*n Sitznachbar*in gestalten die Schüler*innen ein kleines Kreuzworträtsel oder Wortfindespiel, in dem einige Wörter (neue wie alte) versteckt sind. Auch die Worte, die im Bild untergebracht sind, kann der*die Partner*in finden. Das ist teilweise gar nicht so leicht! Die Schüler*innen erklären sich gegenseitig die Wörter, die sie entdecken. Der*die Sitznachbar*in berät dabei, welche Wörter in einer kleinen Schlagwortgeschichte vorkommen könnten. So ist auch ein kommunikatives Element in der Vokabelarbeit enthalten.
Persönliche Weihnachtsgeschichten entstehen
Nach Auswahl von zwölf besonderen Wörtern aus der Sammlung verfassen alle Schüler*innen eine Schlagwortgeschichte, die
- einen interessanten Anfang,
- ein Problem,
- einen Wendepunkt und
- ein Ende beinhaltet.
Als Hilfestellung können Satzanfänge angegeben werden. “One year, in December …”, “Then suddenly …”, “After that … “, “In the end …”
In Kleingruppen oder vor der Klasse lesen die Schüler*innen nun ihre Geschichten vor. Sie zeigen dabei den Klassenkamerad*innen auch das Bild, das sie angefertigt haben. Möglicherweise unbekannte Vokabeln erklären sie im Vorhinein oder anschließend. Vor dem Vorlesen üben sie kurz noch einige Male mit dem elektronischen Wörterbuch und der Lehrkraft, damit die Aussprache der neuen Vokabeln gesichert ist. Vielleicht können die kurzen Geschichten auch im Rahmen einer kleinen Weihnachtsfeier oder eines Konzertabends vorgetragen werden.
Spielidee: Tabantomime – Taboocharades
Wenn noch mehr Zeit ist, können die Schüler*innen auch die Lieblingswörter aus ihrer neuen Geschichte für ein Spiel verwenden, das meist für viel Begeisterung sorgt: Ich nenne es Tabantomime (als Mischung aus Taboo und Pantomime) oder auf Englisch Taboocharades (als Zusammenbau von Taboo und Charades).
Alle Vierergruppen werden dafür in je zwei Teams aufgeteilt. Jede*r Schüler*in wirft vier Zettel mit jeweils einem (neuen) Worte in ein kleines Gefäß, so dass jede Vierergruppe 16 gefaltete Zettel hat. Wenn die Gruppe noch keinen großen Wortschatz hat, werden alle Wörter kurz angesehen, um zu klären ob jede*r Mitspieler*in mit den Begriffen vertraut ist.
Team A beginnt, indem ein*e Partner*in der*dem anderen einen Zettel nach dem anderen erklärt. Wenn die Schüler*innen an funktionale Einsprachigkeit gewöhnt sind, kann das in der Zielsprache funktionieren. Das Team hat eine Minute lang Zeit. Nach einer Minute beginnt das nächste Team mit dem Ziehen der Zettel und dem Erklären der Wörter. Wenn ein Zettel vom vorherigen Team nicht geraten wurde, wird er ins Gefäß zurückgeworfen.
In der zweiten Runde werden alle 16 Wörter wiederverwendet. Zum Erklären darf dieses Mal aber nur noch ein Wort benutzt werden. In der dritten Runde werden alle Begriffe ohne Worte, ausschließlich pantomimisch erklärt. Anschließend sollten die Vokabeln gut sitzen. Wenn nicht, kann das Spiel noch einmal von Vorne begonnen werden.
Beim Bearbeiten der Aufgaben schadet es übrigens nicht, wenn im Hintergrund leise eine Playlist mit englischen Weihnachtsliedern spielt. “Let it snow”, “Jingle Bells” und “Rudolph the Red-Nosed Reindeer” haben auf die Kinder oft eine beruhigende Wirkung und sorgen für ein schönes Gemeinschaftsgefühl und Wohlbefinden. Wenn einige beim Arbeiten leise mitsummen, geht das Schreiben und Malen oft sogar leichter und es entstehen weniger Nebengespräche und Störgeräusche.
Beitragsbild: Jason Goh | Pixabay

Über Mareike McKim
Mareike McKim ist Gymnasiallehrerin für die Fächer Englisch, Deutsch und Darstellendes Spiel an einer Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe in Hessen. Sie ist UNESCO-Delegierte für die Rolle von Bildung für Frieden und Nachhaltigkeit. Gemeinsam mit ihren Kollegen beim Pestalozzi-Programm des Europarats und anderen ehemaligen Finalisten des Weltlehrerpreises setzt sie sich für nachhaltige Bildung und die Anerkennung des Lehrberufs ein. Ihr Konzept einer Bildung für Frieden und Nachhaltigkeit vertritt sie als Sprecherin und Autorin in Fortbildungen und bei Konferenzen, u.a. bei TEDxHeidelberg. Blog: www.mareikehachemer.jimdo.com