Didaktisches Konzept für elektronische Wörterbücher
Gewusst wie
Wer seinen Fremdsprachenunterricht mit elektronischen Wörterbüchern verbessern möchte, findet viele Anregungen im didaktischen Konzept aus dem Hueber Verlag…
Tipps von Lehrern für Lehrer
Obwohl Elektronische Wörterbücher ab dem Schuljahr 2016/2017 von der Kultusministerkonferenz für Abiturprüfungen zugelassen wurden, existierte lange Zeit kein didaktisches Konzept für ihren Gebrauch im Unterricht. Esther Drammer, Margit Hempel und Bettina Struchholz bieten in ihrer Publikation „Gesucht! – Gefunden!“ nun erste Konzepte, Strategien und Materialien. Die Autorinnen liefert sowohl fachdidaktisches Wissen als auch konkretes Know-how aus der Unterrichtspraxis: Margit Hempel beschäftigt sich an der Universität Duisburg-Essen mit dem Erlernen von Sprachen im Unterricht. Bettina Struchholz unterrichtet die Fächer Spanisch und Englisch, Esther Drammer Englisch und Deutsch. Das Besondere: Die Tipps sind übergreifend für Lehrkräfte der Fächer Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Latein angelegt und nutzen so Synergien zwischen den Sprachen. Neben einer Einführung in die grundlegenden Funktionen der Lernmittel bietet die Publikation kopierfertige Vorlagen für den Unterricht, die von Lehrkräften bereits erfolgreich im Klassenzimmer eingesetzt wurden.
Lexikalische Methodenkompetenz früh stärken
Abhängig vom Lernjahr schlagen die Autorinnen vor, wie Schülerinnen und Schüler an den Umgang mit einem elektronischen Wörterbuch herangeführt werden können. Am Anfang steht einfaches Suchen von Wörtern und das Entziffern der Lautschrift im Mittelpunkt. Dafür sind zunächst basale Kenntnisse der elektronischen Wörterbücher erforderlich. Diese grundlegenden Kompetenzen eignen sich Lernende im Fach Deutsch oder in der ersten Fremdsprache an. In nachfolgenden Jahrgangsstufen stehen grammatische Strukturen und Polyseme, also Wörter mit mehrfachen Bedeutungen, im Fokus. Hierfür benötigen sie erweitertes Wissen über die Funktionen elektronischer Wörterbücher – zum Beispiel über die Rechtschreibprüfung oder die Wildcard-Suche. Schülerinnen und Schüler, die bereits fortgeschrittenes Wissen in einer Fremdsprache besitzen, üben das Nachschlagen von Redewendungen und Kollokation mithilfe monolingualer Wörterbücher. Wie wichtig es ist, die lexikalischen Fähigkeiten im Sprachunterricht zu trainieren, darauf weisen auch die Bildungsstandards der Bundesländer hin: Sie definieren das situationsangemessene Nachschlage in gedruckten oder elektronischen Wörterbüchern als Lernziel. Unklar blieb bisher, wie diese Kompetenz vermittelt werden soll. Mit „Gesucht? ̶ Gefunden!“ stellt der Hueber Verlag Lehrerinnen und Lehrern dafür das erste umfassende fachlich fundierte Konzept.
Beitragsbild: Fotolia 104938777, von Monkey Business, zugeschnitten und verkleinert

Über Dirk Herzog
Dirk Herzog schreibt seit vielen Jahren über Bildungs- und Schulprojekte. Beim Wortschatz-Blog kümmert er sich um die Themenplanung und redaktionellen Abläufe.
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