Interactive teaching tools: mit Kahoot Vokabeln und Grammatik üben
Bereits in einem vorherigen Artikel habe ich einige Tools vorgestellt, die sich gut für den digitalen Unterricht eignen. In den vergangenen Wochen habe ich nun auch das Quiz-Tool Kahoot getestet und möchte es hier heute vorstellen.
Wie viele Programme, die auf dem Markt sind, gibt es von Kahoot eine kostenlose Basisversion, die den Lehrenden zwei Varianten anbietet: 1. Multiple Choice Questions und 2. True-False Questions. Die Grundidee besteht darin, dass alle Schülerinnen und Schüler zugleich digital auf Fragen antworten können. Die Ergebnisse werden in Echtzeit angezeigt.
Technische Vorrausetzung zur Benutzung ist, dass alle einen Internetzugang und ein internetfähiges Endgerät (Smartphone, Tablet, PC) zur Verfügung haben. Im Klassenraum ist ein elektronisches Whiteboard von Vorteil, so dass alle den Zugangscode (dazu mehr später) sehen können.
So funktioniert Kahoot
Die Lehrperson erstellt zu Hause eines neues Kahoot. In meinem Fall habe ich es einerseits für das Üben der „Tenses“ benutzt, zum Beispiel mit Aufgaben wie: „Yesterday I … (meet) my friend at a cafe.“). Andereseits habe ich es zum Üben von Vokabeln eingesetzt: „Every morning I … a cup of tea for breakfast.”
Man kann also zum Beispiel beliebig viele Lückensätze erstellen, in denen die richtigen Antworten fehlen. Man gibt vier Antwortmöglichkeiten vor, die jeweils farbig unterlegt sind (vom Programm vorgegeben). Die Schülerinnen und Schüler tippen innerhalb einer vorgegebenen Zeit die Farbe an, die für die ihrer Meinung nach richtige Antwort stehen. Je schneller sie antworten, desto mehr Punkte gibt es, wenn die Antwort richtig war. Nach jeder Runde wird die richtige Antwort angezeigt und die schnellsten Schülerinnen und Schüler ermittelt. Am Ende gibt es drei Gewinner.
Als Lehrkraft erhält man zudem eine Gesamtauswertung des Quizzes, so dass man sehen kann, welche Kinder wie abgeschnitten haben. Entsprechend kann man fördern oder wiederholen.
KAHOOT ist ein sehr einfaches, intuitiv zu bedienendes Programm. Die Schülerinnen und Schüler (Klassen 6 und 9), mit denen ich das Programm über einige Wochen getestet habe, verstanden die Bedienung innerhalb weniger Minuten, so dass ich es unglaublich schnell nutzbringend einsetzen konnte. Insgesamt empfanden sie den Einsatz als sehr motivierend.
In sieben Schritten ein eigenes Kahoot erstellen
- Als Lehrperson erstellt man auf kahoot.com einen Account. Dieser ist in der Basisversion kostenlos.
- Ist man eingeloggt, so ist oben rechts ein Button „create“. Drückt man diesen, erscheint ein Fenster mit verschiedenen Optionen. Wähle „New Kahoot Create“ aus.
- Man kommt direkt in den „Multiple choice“-Aufgaben-Generator. Hier ist die Bedienung recht einfach.
- Nach dem Speichern kann man ein Kahoot starten, indem man es aufruft und dann den Button „Play“ drückt. Nun kann aussuchen, ob man a) das Kahoot live im Klassenraum einsetzen will oder b) als „Hausaufgabe“ üben lassen will.
- Im Klassenraum ist natürlich der Wettbewerbscharakter und damit auch die Motivation höher. Entscheidet man sich hierfür (linker Button „Teach“), so zeigt einem Kahoot eine Game PIN-Nummer an. Die Schülerinnen und Schüler wählen sich nun über die Internetadresse kahoot.it oder über die vorher installierte App ein. Einen eigenen Account benötigen sie dafür nicht. Aus Datenschutzgründen empfiehlt es sich, dass alle ihren Benutzernamen so wählen, dass Außenstehende die Schülerinnen und Schüler nicht identifizieren können, die Lehrkraft aber weiß, wer sich hinter welcher Bezeichnung verbirgt.
- Die Frage wird über das Whiteboard projiziert und dann erscheinen die vier Farben (multiple choice) oder zwei Farben (true-false) auf dem Mobilgerät. Man drückt nur noch auf die entsprechende Farbe. Nach jeder Runde werden die richtige Antwort und die Punkte, die man erreicht hat, angezeigt. Ebenso, ob man unter den ersten drei Besten ist.
- Am Ende des Spiels kann man sich die schwierigsten Fragen nochmals anzeigen lassen und besprechen. So wird gezielt an Problemen gearbeitet und man hält sich nicht an Aufgaben auf, die verstanden wurden. Bzw. man kann sich auch ein Gesamtfeedback der ganzen Klasse anzeigen lassen.
Mein Fazit zu Kahoot
Kahoot ist einfach zu bedienendes Programm, das zu vielerlei Zwecken einsetzen kann, zum Beispiel als Einstieg, Überprüfungstool, Auflockerung zwischendurch, usw. Der Wettkampfcharakter kam bei meinen Lerngruppen extrem gut an. Das Feedback meiner Jahrgangsstufe 9, in der ich Kahoot auch zur Vorbereitung der Klassenarbeit benutzt habe, war durchgehend positiv.
Viel Spaß beim Ausprobieren!

Über Matthias Wunsch
Matthias Wunsch ist seit 1998 Realschullehrer für die Fächer Englisch, Technik und Religion. Seit einigen Jahren bereitet er Schülerinnen und Schüler auf den "Preliminary English Test of the University of Cambridge" (CEFR Level B1) vor.
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