Kreativität und Wortschatz mit Anagrammen trainieren
Die Software von Smartboards hilft dabei
Wenn Sie wie ich keine Berührungsängste im Umgang mit Word oder Powerpoint haben, so ist das Erstellen von interaktiven Tafelbildern und Aufgaben mit Smart kein Problem. Wie bei Word auch muss man zuerst ein paar grundlegende Schritte ausprobieren und je öfter man dies macht, desto einfacher wird es – irgendwann wie Schuhe binden –, auch da denke ich nicht wirklich darüber nach.
Nur Mut – es kann nichts kaputt gehen!
Wie sieht ein Anagramm aus?
In Abbildung 1 sehen Sie einen Screenshot. Im Vorfeld habe ich mehrere Vokabeln der vergangenen Stunde als Anagramm hinterlegt. Ruft man das Programm auf, so erscheint das erste Wort. Drückt man auf „Clue“ so erscheint ein Hinweis auf das Wort. Jeder Buchstabe des Wortes ist in einer Kugel. Diese Kugeln kann ich am Whiteboard mittels Berühren und mit dem Finger Ziehen („Drag & Drop“) in die richtige Reihenfolge umsortieren. Dies kann auch mit der Maus am Rechner geschehen.
Erreicht der Schüler das Ziel, so erhält er vom Programm eine positive Rückmeldung. (Abbildung 2).
Warum und wann benutze ich Anagramme?
Ich möchte kurz aufzeigen, wie und warum ich das interaktive Anagramm relativ häufig zu Beginn des Unterrichts verwende.
Mit Hilfe des Programms kann ich bis zu fünf Vokabeln zu Beginn des Unterrichts wiederholen. Die Vorteile sehe ich in folgenden Punkten:
1. Die Schülerinnen und Schüler sind schnell auf das Unterrichtsgeschehen fokussiert, da sie selbst aktiv werden können.
2. Je nach ausgesuchten Anagrammen wiederhole ich Gelerntes oder führe zum Stundenthema hin.
3. Da die Anzahl der Anagramme vom Programm auf fünf beschränkt ist, wird es nicht langweilig. Selbst schwer pubertierende Teenager lassen sich gerne auf ein Rennen gegen die Zeit ein.
Ja, aber wie mache ich das?
„Nichts einfacher als das!“, sprach Piggeldy zu Frederick. „Komm mit!“.
Man verzeihe mir dieses Zitat aus der gleichnamigen Trickfilmserie des Sandmännchens – es ist aber wirklich unglaublich einfach! Die Oberfläche oder das interaktive Anagramm-Programm ist schon in der Software installiert und muss nur noch mit Begriffen gefüllt werden. Sie müssen also nur aufrufen, schreiben und speichern – das war’s.
Auswahl der Wörter
Hier obliegt es Ihnen als Lehrkraft, eine sinnvolle Auswahl zu treffen. Nehmen wir für unser Beispiel an, dass wir einen Text über eine Geburtstagsparty gelesen und erarbeitet haben. In der nun anstehenden Stunde wollen wir am Thema weiterarbeiten. Ich suche mir fünf Begriffe aus. Ich habe mich für folgende Begriffe und selbst gegebene Definitionen als „clue“ entschieden. Diese „Definitionen“ sind nicht im Sinne eines Oxford Dictionary Eintrags zu verstehen, sondern sollen lediglich helfen, das Wort zu erraten.
Meine Begriffe und „clues“ sind:
cake: You can eat it and it is sweet.
bake: Before you can eat a cake you have to … it.
candle: You put them on top of your cake when it’s a birthday cake.
present: This is what you give to someone at his/her birthday.
birthday party: You invite friends and family to it.
Sinnvoll ist es an dieser Stelle, sich vorher eine Reihenfolge zu überlegen. Mit einfacheren Begriffen zu beginnen ergibt Sinn. Beim letzten Begriff achte ich darauf, dass er für mich zur Überleitung zum Stundenthema wird.
Erstellen des Anagramms in vier Schritten
Schritt 1: Aufrufen des Programms
• Wie gewohnt, wird die Smart-Software „Notebook“ mit einem Doppelklick geöffnet.
• Wählen Sie auf der linken Seite das zweite Symbol von oben an. Es erscheint ein weiteres Fenster. Klicken Sie dort auf „Lesson Activity Toolkit 2.0“
• Unterhalb öffnet sich ein weiteres Fenster. Drücken sie dort die Schaltfläche “Interaktiv und Multimedia”.
• Nun erscheinen alle Bilder und Interaktiven Dateien, die schon von Smart gestellt werden. Gleich das erste Bild in der echten Spalte ist das „Blue-Anagram“ (Wenn Sie weiter nach unten scrollen, werden Sie es auch noch in anderen Hintergrundfarben finden – Geschmackssache).
Schritt 2 – interaktive Oberfläche einfügen:
Wählen Sie per Doppelklick oder mit der linken Maustaste das „Blue-Anagram“ an, halten Sie die Taste gedrückt und ziehen Sie es auf die leere Seite (das große, weiße Feld). Lassen sie die Taste los. Die interaktive Anagramm-Datei wird geladen.
Schritt 3 – Anagramm mit Inhalt füllen:
Drücken Sie oben links die Taste „Edit“. Es öffnet sich ein Fenster, das ich der Einfachheit halber „Editfenster“ nenne.
In die linke Spalte tragen Sie hier den jeweils zu suchenden Begriff ein – zum Beispiel „cake“. Rechts die „clues“. Vorsicht: nicht Vertippen! Löschen Sie falsche Buchstaben nur mit der „backshift/rückwärts-Taste“ nicht mit „Delete/Entfernen“. Dies lässt nämlich das gesamte Anagramm verschwinden.
Im „Editfenster“ können Sie auch einstellen, ob Sie einen Uhr/Timer mitlaufen lassen möchten und ob dieser „fast“, „medium“ oder „slow“ laufen soll. Im Unterricht benutze ich meist „slow“, da die Schüler erst den „clue“ lesen, sich dann melden, zu Tafel laufen und lösen müssen. Bei „fast“ ist da die Zeit längst abgelaufen.
Hier besteht auch die Möglichkeit ein Bild einzufügen. Das ergibt bei manchen Vokabeln durchaus Sinn. Hierbei ist aber der Urheberschutz zu berücksichtigen! Dies und das Einfügen selbst werde ich hier nicht weiter besprechen können.
Schritt 4 – abspeichern:
Sie beenden die „Programmierung“ durch das Drücken der „Ok“-Taste im Bildschirm oben links.
Vergessen Sie nun nicht die Datei zu speichern. Aus leidvoller Erfahrung : Speichern Sie nach jedem Schritt!
Das war’s – FERTIG!
Wann immer Sie nun diese Seite der Datei öffnen, erscheint der Startbildschirm des Anagramms. Sie beginnen das Anagramm in dem Sie die Taste “start” drücken. Drücken Sie am unteren Rand “clue”, so erscheint der von Ihnen hinterlegte Hinweis. Nach jedem gelösten Begriff kommt man über die Schaltfläche “next” zum nächsten Begriff. Nach dem letzten Begriff erscheint die Möglichkeit von vorne zu beginnen, in dem man “reset” drückt.
Bei meinen Schülern geht schon immer ein Raunen durch die Reihen, wenn sie den Startbildschirm sehen. Ich setze Anagramme aber auch nur dosiert ein, sonst erlischt die Motivation, wie bei allem, was man zu häufig anwendet.
So, nun hoffe ich, all denen, die sich bisher nicht getraut haben, den Mund wässrig gemacht zu haben. Viel Freude damit!
PS: An unserer Schule arbeiten wir ausschließlich mit der Software von Smart. Deshalb beschreibe ich hier nur diese. Es gibt aber auch noch andere Hersteller und andere Software. Die Screenshots habe ich mit ausdrücklicher Erlaubnis von www.smarttech.com zur einfacheren Nachvollziehbarkeit eingefügt.
Beitragsbilder: privat / fotolia #114341811 Urheber: alexandrepicture

Über Matthias Wunsch
Matthias Wunsch ist seit 1998 Realschullehrer für die Fächer Englisch, Technik und Religion. Seit einigen Jahren bereitet er Schülerinnen und Schüler auf den "Preliminary English Test of the University of Cambridge" (CEFR Level B1) vor.
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