L.A. Crash – Filmanalyse mal anders
Hier gestalten die Schülerinnen und Schüler den Unterricht
Filmanalyse ist einer der Inhalte, die immer im Lehrplan Englisch auf fortgeschrittenem Niveau auftauchen. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, dies im Unterricht umzusetzen. Ich zeige euch heute mal, wie ich das mit einer 12. Klasse Fachhochschulreifeniveau gemacht habe.
Einführung in den Film L.A. Crash
Als Einstieg habe ich nur das Cover der DVD gezeigt und gefragt, was sich die Schülerinnen und Schüler darunter vorstellen. Die Stichpunkte haben wir an der Tafel gesammelt. Dann haben wir den Film gemeinsam angesehen, aufgrund des Niveaus in der englischen Sprache mit englischen Untertiteln. Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass viele so wesentlich mehr verstehen!
Verständnis sichern
Im Anschluss an den Film habe ich ein Meinungsbild eingeholt und einige Verständnisfragen gestellt. Dadurch habe ich noch mal sichergestellt, dass auch wirklich alle den Film verstanden haben. Die Erstellung einer Mindmap mit im Film behandelten Themen half ebenfalls. Hier habe ich die Schülerinnen und Schüler immer wieder ermutigt, bei Vokabellücken ihr elektronisches Wörterbuch von CASIO zu verwenden – was viele auch schon völlig selbstständig im Unterricht machen! 😊
Projekt: Unterrichtseinheit entwickeln
Nach Auswertung der Mindmap habe ich das Projekt vorgestellt und ein Aufgabenblatt dazu verteilt (Download-Link am Ende des Artikels).
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Die Schülerinnen und Schüler sollten sich in Kleingruppen zusammentun und einem Thema aus dem Film widmen. In ihren Gruppen haben sie eine 90-minütige Unterrichtseinheit vorbereitet. Wie ihr an dem Arbeitsblatt sehen könnt, ging es also nicht um ein 90-Minuten-Referat, sondern eine richtige Unterrichtseinheit, inklusive Aufgaben für die restlichen Schüler.
Hier war erstmal gehöriger Respekt seitens der Schüler angesagt! Mit Ermutigung und Ideen ließen sich jedoch alle vom Projekt überzeugen und es ging an die Arbeit. Drei Doppelstunden gab es dafür Zeit. Diese wurde auch wirklich genutzt und ich stand die gesamte Zeit beratend zur Seite. Jedes Thema sagte den Schülerinnen und Schülern grob natürlich schon etwas. Bei der Arbeit stellten alle Gruppen jedoch fest, dass sie zwar einen kleinen Wortschatz für jedes Thema besaßen, der aber noch ausbaufähig war. Also wurde nicht nur an den kurzen Einführungspräsentationen und Arbeitsaufträgen gearbeitet, sondern auch am eigenen Wortschatz. Hier kam das CASIO Ex-word dann wirklich viel zum Einsatz! Neu erarbeitetes Vokabular wurde auch für den Rest der Klasse im Handout, an der Tafel oder in den Arbeitsaufträgen festgehalten – schließlich sollten ALLE davon profitieren.
Schon bei der Vorstellung des Projektes wurde auch die Bewertung der Einheit vorgestellt. Es gab eine Gruppennote für die Vorbereitung, das Handout, die Präsentation, die Aufgaben usw. und eine individuelle Note für die Verwendung der Fremdsprache, Einbringung in den Gruppenprozess etc. während der 90 Minuten. Daraus habe ich dann eine Gesamtnote gebildet.
Die Durchführung: Unterrichtsstunden aus Schülerhand
Wie bei jedem Referat oder jeder Präsentation konnte man auch hier Unterschiede zwischen den Gruppen mit viel und mit weniger Engagement feststellen! Die ausgearbeiteten Aufgaben und Handouts habe ich vor jeder Stunde kopiert und der Präsentationsgruppe zur Verfügung gestellt. Eventuelle Fehler konnten so auch noch korrigiert werden.
Feedback an die Gruppen
Abschließend haben eigentlich alle Gruppen zurückgemeldet, dass diese Art des Projektes ihnen viel Freude bereitet hat und es am Ende doch gar nicht so schlimm war, wie zu Anfang befürchtet! Alle meinten, die 90 Minuten seien wie im Flug vergangen. Durch die Aufgaben und Handouts haben alle Schülerinnen und Schüler wichtiges Material an der Hand, um später darauf zurück greifen zu können. Ich wurde gleich gefragt, wann wir so etwas nochmal machen!
Natürlich ist das eine eher unkonventionelle Art der Filmanalyse. Durch die verpflichtenden und freiwilligen Themen habe ich jedoch versucht, lehrplanrelevante Inhalte abzudecken und auch noch Freiraum für eigene Ideen zu lassen. Es gibt immer wieder weniger motivierte oder kreative Schülerinnen und Schüler, die gerne auf vorgegebene Themen zurückgreifen – und andere, die sich gerne etwas Eigenes überlegen. Somit war für jeden etwas dabei.
Jetzt bin ich neugierig, wie ihr mit Filmen im Unterricht umgeht. Über Anregungen und Ideen freue ich mich.
Download Unterrichtsmaterial: PDF Aufgabenblatt, PDF Bewertungsblatt (Copyright Eva Bär)
Beitragsbild: Mohamed Hassan, Pixabay

Über Eva Bär
Eva Bär ist studierte Diplom-Handelslehrerin mit den Fächern Wirtschaft und Englisch. Sie unterrichtet seit vier Jahren mit viel Leidenschaft an der BBS Buxtehude und auch am RBZ Steinburg in Itzehoe. Ohne Wortschatz kann ihrer Meinung nach gar keine Kommunikation stattfinden und ist somit unerlässlich beim Erlernen einer Fremdsprache.
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