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“Das Pferd hat braune Lederstiefel.” Ohne-Kontext-Lernen? Ja, bitte!

Über viele Jahre war das Kontext-Lernen das Non-Plus-Ultra im Spracherwerb. Angelehnt an das Lernen der Muttersprache sollten auch Zweit- und Fremdsprachlernende aus dem Kontext erraten oder erschließen, welches unbekannte neue Wort sich hinter einem Begriff der Fremdsprache versteckte. Kontext wurde auch deshalb betont, weil er zuvor als fehlend wahrgenommen wurde: Zufällige Vokabellisten mit scheinbar unzusammenhängenden Wörtern sollten der Vergangenheit angehören. Um Vokabular im mentalen Lexikon im semantischen Bereich andocken zu lassen, kam das Lernen und Erschließen aus dem Kontext hinzu:  “Sheila has lighter hair than her classmates. Her hair is very blonde.” Es braucht nicht einmal die Ähnlichkeit der Wörter “blonde” und “blond”, um hier aus dem Zusammenhang zu erraten, welches deutsche Wort sich wohl hinter “blonde” versteckt. Es gibt keine hellere Haarfarbe.  Das Wort ist in hohem Maße erratbar. Hatten Schüler:innen dennoch Schwierigkeiten, das Wort zu erschließen, gab es weitere Hinweise über den Zusammenhang.

Der – eigentlich offensichtliche – Nachteil des Lernens mit Sinn-Kontext: Wenn ich ein Wort ganz leicht im Zusammenhang erraten kann, sieht mein Gehirn keinen Grund, sich das Wort zu merken. Weiterlesen

Having fun with English & Comedy

Im Laufe der Coronakrise bin ich mit unendlich vielen Witzen, Kurzfilmen, Nachrichten usw. über verschiedene Messenger-Dienste bombardiert worden. Vieles davon war sehr witzig, anderes überhaupt nicht mein Geschmack. Beliebt hierbei auch das Versenden von Youtube-Videos. So kam ich zu dem hier besprochenen Clip. Ich hab ihn als Anlass für eine unterhaltsame Englischstunde im Homeschooling Anfang Januar genommen. Weiterlesen

Vokabeln lernen: Viel Kontext hilft nicht viel

Studie: Kontext erleichtert Verstehen, aber nicht das Behalten

Geht es um die Frage, wie sich Schülerinnen und Schüler am besten neue Vokabeln merken können, dann fällt fast immer der Begriff „Kontext“. Vokabeln im Kontext zu lernen, gilt als hilfreich: Das Gehirn arbeitet mit Vernetzungen, deshalb fällt der Zugriff auf gut vernetzte Wörter leichter. Und wer anstelle isolierter Vokabeln ganze Sätze oder wenigstens Mehr-Wort-Kombinationen lernt, läuft weniger Gefahr, die Wörter später falsch anzuwenden. Soweit alles richtig. Weniger bekannt ist allerdings, dass ein zu informativer Kontext das Lernen neuer Vokabeln auch erschweren kann. Das aber zeigt eine aktuelle Studie. Weiterlesen

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Vokabeln in grammatikalischen Gefügen lernen

Kollokationen und idiomatische Wendungen: ein Fall für Mind Maps

Das Problem: Ein bunter Wortsalat in der Klassenarbeit

Und es ist immer wieder das Gleiche. Ich sitze an der Korrektur einer Oberstufenklausur. Die Texte meiner Schülerinnen und Schüler sind inhaltlich zwar vollkommen akzeptabel, sprachlich aber leider nicht ganz auf dem gleichen Niveau. Da werden Präpositionen vertauscht (oder auch einfach mal weggelassen), neue Vokabeln in falschen Satzgefügen verwendet und auf die Satzstruktur scheint eh niemand zu achten. Von einem schönen Englisch kann hier also leider überhaupt nicht die Rede sein. „Das ist sowas von ärgerlich!“ denke ich mir. Und den Gesichtern der Jugendlichen nach zu urteilen, denken die sich das Gleiche, als ich die Arbeit zurückgebe.

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